In Spanien ist es seit einiger Zeit erlaubt, an Online Glücksspielen teilzunehmen und auch Online Casinos zu besuchen. Die Reglementierung in dem Sektor wurde deutlich gelockert – sehr zur Freude der Spieler. Diverse spanische Unternehmen haben sich um Konzessionen beworben, und es wurde eine Vielzahl neuer Lizenzen ausgegeben. Dennoch scheint es so als würden die Behörden nun gleich wieder einen Gang runterschalten. Zumindest, wenn es um die Werbemaßnahmen von Glücksspielanbietern und deren Erlaubnis geht.
Spanien im Zwispalt
Aktuell verhält sich die spanische Regierung doch extrem widersprüchlich. Zum einen wurden den Betreibern von Glücksspielunternehmen mehr Freiheiten zugesprochen, und zum anderen schiebt man nun einen Riegel vor die Werbemaßnahmen. Allen Betreibern soll es künftig nicht mehr ohne weiteres möglich sein, Werbung zu zeigen. Deutliche Einschränkungen machen es den Unternehmen allerdings nicht wirklich einfach, ihre Produkte respektive Dienstleistungen unter die Leute zu bringen. Ein komplettes Verbot für Glücksspielwerbung und Sportwetten-Werbung soll es zwar nicht geben, doch die Grenzen hat der Gesetzgeber bereits jetzt im Visier. Aktuell wird noch darüber diskutiert, in welchem Umfang geworben werden darf.
Mehr Lizenzen – geregelte Werbung
Was die spanischen Behörden zu diesen Schritten bewegt, ist derzeit nicht ganz nachvollziehbar. Schlussendlich wurden erst Monate zuvor Konzessionen an Betreiber von Sportwettenbüros und Spielautomaten vergeben. Dass diese lizenzierten Unternehmen nun nicht wie geplant werben dürften, steht tatsächlich nicht in Relation zu den „Lockerungen“, die gerade einige Wochen zurückliegen. Die Strippen zieht offensichtlich der spanische Senat, respektive ein paar Mitglieder. Sie wollen vermeiden, dass es einen Konflikt zwischen dem Angebot und dem verantwortungsvollen Spiel gibt. Gerade Jugendliche sind gefährdet und kommen durch Werbung schneller auf die Idee, sich dem Glücksspiel zu widmen. Ziel ist es, negative Auswirkungungen weitestgehend zu minimieren – obgleich es noch keine konkreten Pläne gibt.
Spielerschutz hat Vorrang
Ziel der Werbe-Eingrenzung ist auch, finanziell schwache Spieler zu schützen und es ihnen zu erschweren, an Glücksspielen teilzunehmen. Allerdings geht Spanien ganz offensichtlich einen merkwürdigen Weg – und zudem einen, der nicht wirklich effektiv erscheint. Das Problem wird nicht bei den Wurzeln gepackt, sondern man fokussiert sich allein darauf, Werbung einzugrenzen. Ob dies allein jedoch ausreicht, ist mehr als fraglich. Bisher gibt es keine Reglementierung im Bereich Casino- und Glücksspielwerbung. Schon in diesem Jahr will Spanien einen Gesetzesentwurf vorlegen und die Richtlinien überarbeiten; zum Schutze vor Spielsucht, wie die Behörden gerne betonen.
Gesetze in Planung
Insbesondere die Rundfunkwerbung sowie Werbeanzeigen auf Smartphones sollen Grenzen finden. Das ist das erklärte Ziel des Gesetzgebers. Aber auch die Art der Werbeaussagen muss von den Betreibern durchdacht sein. Jugendliche dürfen sich nicht durch die Anzeigen angesprochen fühlen. Wann es zu einem Gesetz kommt und wie dieses konkret aussehen wird, das ist bisher unklar.